Donnerstag, 30. März 2017

Das Online-Petitionsportal des Bundestages - Mehr Partizipation durch das “E”?

Das Ende des Monats naht, als Student oftmals ein Grund, sich auf das Nötigste zu beschränken. Der Kontostand bringt einen fast zur Verzweiflung und man überlegt, auf was man die nächste Woche lieber verzichten sollte. Zwar bekommen viele Studierende Unterstützung vom Staat in Form von BAföG, aber bis vor kurzem war der BAföG-Satz geringer als der Hartz-IV-­Satz, der dem entspricht, was man für den minimalen Lebensunterhalt braucht.

Durch eine E-Petition hat sich das nun zum Besseren gewandelt. Ein Student reichte diese beim Deutschen Bundestag ein und bemängelte die Situation. Der Petitionsausschuss stimmte der E-Petition zu und leitete sie an das zuständige Ministerium weiter. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde dort über das Thema BAföG diskutiert. Durch das perfekte Timing der E-Petition wurde es dem Student ermöglicht, Einfluss auf die Politik zu nehmen und die Situation vieler anderer Studierender zu verbessern. Die Bedarfssätze, der Wohnzuschlag und die Freibeträge werden steigen, und Studenten dürfen einen Minijob haben, ohne befürchten zu müssen, dass die Einkünfte mit dem BAföG verrechnet werden.

Wird Partizipation durch E-Petitionen auf einmal so einfach gemacht? Kann man sich vom Sofa aus politisch engagieren und das nur mit einem Mausklick? Einfacher geht es kaum. Aber ist das schon “richtige” Partizipation? Kann man es sich in Zukunft sparen, auf Demonstrationen zu gehen oder an Streiks teilzunehmen? Bequemer scheint es auf jeden Fall. Doch reicht das wirklich aus? Verleitet diese Bequemlichkeit die Menschen sogar eher dazu, sich nicht mehr außerhalb der digitalen Welt zu engagieren? Oder verlockt die Bequemlichkeit politisch bisher Nicht-Engagierte, ihre Interessen zu vertreten?

Im folgenden Text werde ich zunächst Petitionen im allgemeinen thematisieren, daraufhin das Online-Petitions-System des Bundestages und dessen Verfahren kurz beschreiben, woraufhin ich erläutere, wer dieses System nutzt. Auf dieser Basis werde ich in der Literatur vertretene sowie eigene Kritik an diesem System üben, um daraus ein Fazit zu ziehen.

Mittwoch, 29. März 2017

„Mensch Maschine“ – Sind wir auf dem Weg zu einer Cyborg-Gesellschaft?

„Sie sind bereits überall und wir werden ihnen nicht entkommen können. Es wird nicht mehr lange dauern, dann haben sie uns. Unser Schicksal wird damit besiegelt sein, denn sie werden uns in einen von ihnen verwandeln! Es sind schon so viele. Sie sagen, dass sie uns nur helfen und uns unterstützen wollen und dass sie unser Leben verbessern möchten. Aber ihre wahrhaftigen Absichten sind böse“ [1].
So oder so ähnlich könnte die Kurzfassung eines Horrorfilms lauten. Aber nein, dies ist kein Horrorfilm, sondern vielmehr jenes Szenario, welches sich in den Gedanken der meisten Menschen abspielt, wenn es um genetisch und technisch veränderbare Menschen, sogenannte Cyborgs, geht [2].

Modernste Technik und Menschen werden eins, in dem sie zu Cyborgs transformiert werden. Dies ist die Wunschvorstellung der „Transhumanisten“. Könnte dies der Weg zum ewigen Leben sein? Längst ist es uns möglich, Gehörlose wieder hören oder Gelähmte wieder gehen zu lassen. Doch wie können wir garantieren, dass Menschen noch Menschen bleiben, wenn sie ihren Körper massiv verändern und mit modernster Technik „aufpimpen“?

Ist ein Mensch noch ein Mensch, der seine Sehkraft verbessert, seine Sinne verstärkt, sich Chips implantieren lässt oder Magnete in den Fingerspitzen trägt? Wie sieht es mit der Chancengleichheit in unserer Gesellschaft aus? Wie weit darf der Mensch gehen?

In diesem Blogeintrag werde ich mich den oben genannten Fragestellungen widmen und Möglichkeiten aufzeigen, wie Mensch und Maschine in Einklang miteinander leben können und welche Auswirkung dies auf unsere Gesellschaft haben könnte.

Samstag, 25. März 2017

Fitness oder Folter - Kann dich dein Smartphone sexy machen?

„Better sore than sorry“ „Clean Eating“ und „Cheatday“ sind für den Jugendlichen von heute schon lange keine Fremdwörter mehr. Dass Fitness in den vergangenen Jahren zum Trend geworden ist, wird auch im World Wide Web immer deutlicher. Betrachtet man die aktuellen Top-Charts im App Store, so hat es wieder eine Fitness-App auf den ersten Platz geschafft. Mit einer einmaligen Investition von 2,99 Euro und einem täglichen Zeitaufwand von gerade einmal 7 Minuten verspricht die App „7 Min Workout - 7 Minuten Trainingseinheiten“ maximalen Erfolg bei minimalem Aufwand. Es stellen sich unweigerlich die Fragen: Können die massenhaften Fitnessangebote zahlreicher Online-Dienste herkömmliche Sport- und Fitnessangebote ersetzen? Und gelingt es ihnen, dass wir letzten Endes nicht nur gut aussehen, sondern uns auch gut fühlen?

Dienstag, 21. März 2017

YouNow - Streams aus Kinderzimmern

Wonder_Girl_Berlin sitzt gerade auf der Couch und spricht über ihren Exfreund. GreekBoY liegt in seinem Bett und hört das neue Kollegah Album. Bei Paaaaaascal ist nur der Kopf zu sehen und sein Schnarchen zu hören. Belinda flechtet ihrer Freundin die Haare und tauscht sich mit ihr über den Schulalltag aus.

Alle erwähnten Ereignisse passieren zur gleichen Zeit in deutschen Kinder- und Jugendzimmern und jeder kann ihnen dabei zuschauen, denn die sogenannten Streamerinnen und Streamer machen eine Live-Übertragung in das World Wide Web. Die oben genannten Jugendlichen sind Nutzer der Onlineplattform YouNow.

Kaum eine Seite beziehungsweise Smartphone-App verursachte einen so gewaltigen medialen Aufschrei wie YouNow. Man sprach von „Teenager-Striptease aus dem Kinderzimmer“ oder einem „Paradies für Pädophile“. Doch wie groß ist die Gefahr wirklich und was macht den Reiz für viele Jugendliche aus?



Hintergrund zu YouNow

In den letzten sechs Jahren sind die sogenannten Social Live Streaming Services entstanden. Diese Plattformen geben den Internetnutzern verschiedene Möglichkeiten, sich live zu präsentieren und eigenes Material in Echtzeit zu produzieren.

Samstag, 18. März 2017

iPad-Nutzung in der Schule mit besonderem Fokus auf körperlich Beeinträchtigte

Am 27. Januar 2010 stellte Steve Jobs das erste iPad vor. Ein tragbarer Computer, der einem Smartphone ähnelt. Nach über 7 Jahren ist es nicht mehr nur ein Must-have für Appleaffine, auch die Schullandschaft zeigt vermehrt Interesse am Tablet und dessen unendlichen Möglichkeiten. Apple versucht sich im Bildungsbereich mit dem iPad zu etablieren und macht in diesem Kontext auch für den Einsatz in der Sonderpädagogik Werbung.



Doch warum lohnt sich der Einsatz des iPads im Unterricht und welche Aspekte machen die Nutzung des iPads für Lernende mit Beeinträchtigung attraktiv?

Im Folgendem ermittle ich das Potential des iPads mit seinen Bedienungshilfen und Fähigkeiten für den Schulunterricht. Dabei werde ich einen besonderen Fokus auf die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern mit einer körperlichen Beeinträchtigung richten und das Für und Wider des Einsatzes eines iPads diskutieren. Neben dem Attraktivitätsaspekt und der Rolle der Lehrkräfte werde ich mich auch zum Ende hin noch der Finanzierungsfrage widmen.

Mittwoch, 15. März 2017

Politische Blogs und ihr Einfluss auf die Gesellschaft

Was ist für uns selbstverständlich?

Selbstverständlich ist, dass die Erde eine Kugel ist. Selbstverständlich ist auch, dass man als Frau studieren und Auto fahren darf. Es ist auch selbstverständlich, dass Religionen gleichgestellt sind und dass man sich von seiner Religion trennen kann, wenn man es möchte. Außerdem ist es selbstverständlich, dass jeder seine Meinung frei äußern kann, ohne politische Verfolgung fürchten zu müssen… oder?

Ich kann das leicht behaupten, in meinem Zimmer mit freiem Internetzugang. Hier in Deutschland, wo das Grundgesetz die Verfassung ist und nicht eine heilige Schrift. Doch was für mich und für die westliche Welt selbstverständlich ist, ist woanders auf der Welt ein Verbrechen. In Saudi-Arabien zum Beispiel, wo die Zeit scheinbar im Mittelalter stehengeblieben ist: Wo Wissenschaftler als Ketzer abgetan werden, Frauen Gegenständen gleichgestellt sind, wo Religion über allem steht und wo man um sein Leben fürchten muss, wenn man eine politische Diskussion anfängt. Kann man in so einem Land überhaupt frei denken? Wie bildet man sich seine Meinung und wo kann man diese äußern?


Meinungsäußerung im Web 2.0

Das Internet bietet diese Möglichkeiten, vorausgesetzt natürlich, dass es nicht zensiert wird. Über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter kann jeder seine Meinung leicht äußern – man braucht dafür keine besondere Qualifikation, und jeder darf schreiben, was er denkt, solange er nicht die Rechte eines anderen verletzt.

Wenn man sich allerdings etwas mehr für ein Thema interessiert, sich einarbeitet und auch einen gewissen Anspruch an seine Argumentation hat, fängt man vielleicht an, einen Blog zu schreiben. Dann kommen Leser hinzu, diese kommentieren, es entstehen Diskussionen und die Plattform wächst. So kann man seine Meinung frei äußern, auf Menschen mit ähnlichen Ansichten treffen und sogar die Gesellschaft beeinflussen. Es kann sein, dass die Plattform so weit wächst, dass die großen Medien darauf aufmerksam werden oder dass man für seinen Blog einen Preis gewinnt. In demokratischen Ländern zumindest. In Diktaturen kann es sein, dass die Polizei oder Geheimdienste darauf aufmerksam werden, und dann muss man für seinen Blog einen Preis bezahlen – oft ist es die Freiheit, manchmal sogar das Leben.

Diese Arbeit behandelt das Thema politische Blogs und ihren Einfluss in der Gesellschaft. Besonders interessant ist das in Bezug auf Länder mit Zensur: Schafft man es mithilfe eines Blogs, liberales Gedankengut in eine religiös dominierte Gesellschaft zu bringen? Und was riskiert man dabei? 

Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit Blogs im Allgemeinen: Welche Arten von Blogs es gibt, wie viele es gibt und welchen Einfluss man dadurch gewinnen kann. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich dann mit Blogs in Ländern ohne Meinungsfreiheit. Das möchte ich an einem sehr prägnanten Beispiel festmachen: An Raif Badawi, einem Blogger, der zu umgerechnet knapp 195.000 Euro Strafe, zehn Jahren Haft, mit anschließenden zehn Jahren Reiseverbot, und tausend Peitschenhieben verurteilt wurde, weil er seine Meinung geäußert hat und ein Forum geschaffen hat, in dem man sich über Politik und Religion austauschen konnte (amnesty.de, 2015).